Mittwoch, 1. Mai 2024

Schweiz bis Civitavecchia

Leider habe ich am 30. April mein Tagebuch gelöscht und schreibe daher alles etwas oberflächlich, schnell aus der Erinnerung.... 

15.04.24

Wir verabschieden uns noch in Hittnau und sind etwas wehmütig... fahren im Regen am Nachmittag los bis nach Biasca. Unser Stellplatz soll an einem schönen Wasserfall liegen mit einem Pool zum Baden - so prophezeite uns das Vivi. Wir nehmen jedoch einen andern, fahren nur kurz mit dem Rad bis dahin und behalten uns den Pool für morgen. Der Abend ist erst gemütlich, bis wir das Wasser für die Dusche wärmen. Oje, eine Dichtung leckt und wir haben eine Überschwemmung... Ich nehm das Ganze auseinander, riesen "Gstellage", kann es aber nicht reparieren.



16.04.24

Irgendwann haben wir alles geputzt und schlafen trotzdem gut. Statt Wasserfallwanderung suchen wir einen Wohnmobilmech und finden einen in der Nähe - als wir anfragen teilt er uns mit, dass er zwar Zeit habe, aber mittlerweile im Misox sei. Also fahren wir dahin. In einer halben Stunde ist alles geflickt und wir machen noch ein kleines Tüürchen. Der Standplatz ist nicht das gelbe vom Ei, aber Hauptsache die warme Dusche funktioniert wieder. 

17.04.24

Seit Hittnau schon leuchtet die Warnung, dass der Dieselpartikelfilter gereinigt werde. Und obwohl wir jetzt schon mehrmals lange Strecken gefahren sind, wird er offenbar nicht fertig. Immer mehr Warnungen erscheinen, was bei unserem Ford ja nichts Aussergewöhnliches ist (die Motorlampe leuchtete schon in Frankreich ständig). Also gehen wir ein weiteres Mal zu einer Ford-Garage, diesmal in Mendrisio. Eine Stunde später hat er mit dem PC in die Motorsteuerung eingegriffen, den Motor fast 40 Minuten lang auf 2000 U/min laufen gelassen und so den Partikelfilter gereinigt und die Fehler gelöscht. Dass die Lenkung ständig knackt findet er normal bei diesem Gewicht (Aha...war aber die letzten 25'000 Km noch nicht so) und Geld will er keines, also was für die Kaffeekasse. 

Einmal mehr suchen wir nur kurz einen Schlafplatz, zum Glück ist noch keine Saison und wir finden den fast direkt am See. Sogar ein längerer Spaziergang liegt noch drin.
 


18.04.24

Wir fahren bis nach la Spezia. Und, diese Scheiss-Motorlampe an diesem Scheiss-Ford leuchtet wieder! Weiss der Geier was los ist. Sollte ich jemals wieder ein Auto kaufen - Audi, VW, BMW oder Mercedes. (kaufe nie einen Roten - sagte schon Papa). Auch Ad Blue soll schon wieder leer sein. 

Um Milano rum ists dafür eher friedlich. Aber es ist kühl, wir fahren fast bis zum Schnee und in Spezia regnets heftig, als wir ankommen. Finden Platz auf einem sehr lauten Stellplatz. Da es aber so kalt ist, können wir alle Fenster schliessen und der Regen tut das Übrige, damit wir die Strasse nicht so gut hören. 


19.04.24

Die Stadt ist auch das Eingangstor zum Cinqueterre NP. Da nutzen wir den schönen Tag und fahren mit dem Rad Riomaggiore. Die Tunnels finden wir gefährlich, da unbeleuchtet (und wir haben auch kein Licht an den Rädern) - wir laufen und leuchten mit dem Handy. Angekommen steigen wir tausende Treppen ins nächste Dorf Manarola auf der berühmten Küstenwanderung. Leider ist der Küstenweg zurück gesperrt und wir nehmen den Zug. Die Fahrt durch die paar Hundert Meter Tunnel kosten 10 Euro... und wir sind nicht die einzigen. 

Am Abend gibts ne feine Pizza in der Stadt.


20.04.24

Das Wetter spielt noch immer mit und wir machen eine erneute Tour an den untersten Zipfel der Halbinsel nach Porto Venere. Wir verfahren uns im dichten Wald, landen auf Wanderwegen. Als dann noch Blitz und Donner dazu kommen, wird es etwas unheimlich. Irgendwie löst sich aber alles wieder auf und wir finden auch auf die Strasse mit herrlichen Aussichten zurück.  


Nach einigem Zögern hängen wir auch noch Porto Venere an... es lohnt sich. 

21.04.24

Fahren zu einem Agrotourismo - kaufen dort sehr feines Olivenöl und Honig. Besuchen Lucca, sehr schöne Altstadt. 

22.04.24

Eigentlich hätten wir auch um Lucca noch eine Radtour machen wollen, aber das Wetter spielt einmal mehr nicht mit. Also fahren wir weiter nach Pisa und landen wieder auf einen städtischen Stellplatz, erfreulicherweise nicht mehr so laut wie jener in Spezia.


Den Turm müssten wir eigentlich nicht mehr sehen, ist trotzdem wieder interessant. Ich finde, jedes Mal hats noch mehr Menschen. Am Abend gibts die vielleicht beste Pizza ever (Buffalo-Mozzarella, Rohschinken, Ruccola und Trüffel). Leider ists die von Chrigi (typisch),  aber ich krieg was davon ab... 😀

23.04.24

Es regnet und wir machen einen Shoppingtag im nahen Einkaufszentrum. Langweilig...

24.04.24

Fahren auf dem Rad ans Meer. Viele Kilometer aber alles flach. 

25.04.24

Zeit für einen Platzwechsel. Weg aus der Stadt, hinein in die hügelige Toskana - schön, diese Sicht, diese Ruhe, richtig friedlich. 
Natürlich freuen wir uns am Abend, dem Benedikt zum 29. Geburi gratulieren zu dürfen. 

26.04.24

Mit Komoot finden wir abermals eine interessante Radtour. Zunächst sind wir im feuchten, schlammigen, dunklen Wald, rauf und runter, oft zu Fuss - Chrigi bekommt bald Bammel und als ich ihr erkläre, dass wir noch "nirgends" seien, wird es ihr fast zuviel. Nach und nach kommen dann andere Biker und sogar eine ganze Motorradtruppe... 

Später landen wir wieder auf einem herrlichen Küstenweg. Viele Menschen sind hier unterwegs, die Italiener feiern Tag der Befreiung.
Die 30 Kilometer zurück gehts dann der Hauptstrasse entlang.
27.04.24

Wir fahren an den grössten Kratersee Europa's, nach Bolsena, an den Lago di Bolsena (flächenmässig etwa doppelt so gross wie der Zürichsee). Wir schlafen auf einem angenehmeren öffentlichen PP am See und besuchen das antike Städtchen.  
Apérobier am See... nachher hatte ich fast Sonnenstich.

28.04.24

Zwar sagen einige Camper, man könne nicht auf Nebenstrassen um den See fahren, aber man kann, und wie. es ist eine sehr schöne Runde. 
Am Abend haben wir keine Lust mehr auf Parkplatz und finden einen tollen Campingplatz, direkt am Wasser (mit dem Rad vorbeigefahren). Wir geniessen das immer. 

Gemäss Campingwart soll das Wasser bereits 17 Grad warm sein, reicht für eine herrliche Erfrischung. 

29.04.24

Langsam werden wir etwas nervöser und wollen Rtg. Cittavecchia. Chrigi findet einen super bewerteten Stellplatz, er sei gaaanz sicher und die Landlady sooo nett. Ja, beides trifft zu, aber leider nicht mehr - es ist einfach eine Abstellhalde und Cittavecchia keinen Besuch wert. Wie dumm kann man sein, einen solchen Platz wie gestern ohne Not für das hier zu verlassen? Und warum ist er so gut bewertet?
Immerhin gibts am Abend noch ein paar Glühwürmchen - schon lange keine mehr gesehen. Und dann passierts, ich will nur schnell das untere Foto hochladen und speichern - drücke aber auf Löschen und das gesamte Tagebuchentwurf der letzten 2 Wochen ist weg - passiert mir idiotischerweise nicht zum ersten Mal...
30.04.24

Nun, wir haben ja unnötigerweise viel Zeit und wollen die irgendwie nutzen - also suchen wir einen Wäscherei, aber erstens ist sie dreckig, die Maschinen offenbar alt und teuer. Also wäscht Chrigi von Hand und ich mach ein paar Sachen am WoMo (insbesondere Dach runterwaschen). Trotz Gemütlichkeit will der Tag nicht vorbei gehen - also noch einmal aufs Rad in die Stadt - die ist aber definitiv langweilig, null Charme. Nicht mal eine Fussgängerzone, geschweige denn irgendwelche Radwege (dafür sind die Autofahrer meist vorsichtig).  Kaufen noch Wein ein, nur um nachher zu sehen, dass Tunesien es gar nicht erlaubt, soviel Wein zu importieren. Nein, dieser Tag hat kein Foto verdient. Lade einige Foto ins Tagebuch, obwohl ich aus Wut eigentlich nichts mehr davon wissen wollte.

01.05.24

Es schifft den ganzen Tag und wir wissen nicht, was wir tun sollen. Zum Glück ruft Evelyn an, wir freuen uns. Irgendwann fahren wir einmal weg (nicht ohne vorher dem Platz eine super Bewertung abzugeben, denn sie waren ja wirklich nett, haben uns sogar noch einen Zwetschenlikör gegeben! haha!)  auf den Lidl-Parkplatz und füllen dies und das auf, wovon wir denken, dass es in Tunesien vielleicht nicht überall zu finden wäre (AdBlue, Sonnencrème, Salznüsschen, WC-Papier, etc.). Auch ein paar Geschenke für unsere Gastgeber in den ersten Tagen kaufen wir ein (haben schon welche vorher gepostet). Zu allem Übel kriegen wir noch die Nachricht, dass unsere Fähre 2.5 Std Verspätung hat... also weiter rumsitzen (raus können wir nicht, es schifft wirklich den ganzen Tag!). Diese ätzende Langeweile ist der Grund, warum das Tagebuch trotzdem steht. 

Dann fuhren wir zum Hafen und standen lange an ... der Österreicher hinter mir meinte nur, ich hätte noch nie den Zoll in Tunis erlebt.
Erst um 23 Uhr fahren wir los und sind etwas schockiert ob dem Chaos - Afrika halt.

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