Sonntag, 2. Juni 2024

Sizilien

02.06.24
Bei der Einfahrt werden wir falsch eingewiesen, beim Check-in bewerfen uns Jugendliche vom Dach des Schalters mit RedBull (scheint die Beamten nicht zu interessieren). Aber schon eine Stunde nach Verabschiedung stehen wir vor der Fähre (wurden auch hier zuerst ans falsche Schiff verwiesen) und werden nun stundenlang warten.  Irgendwann werden Tickets kontrolliert,  irgendwann kommt ein weiterer Zollbeamter, will erneut den Pass. Oha, mein Fahrzeug ist im Pass nicht ausgestempelt. Eine Lappalie - aber nein, andere Fahrzeuge müssen zur Seite, damit ich aus der Warteschlange kann und erneut zum Zoll fahren kann. Die sind nicht freundlich, als wärs mein Fehler, Fragen wieviel Euro ich dabei hätte. 200. Nicht mehr? Nein, alles ausgegeben (man darf keine Devisen ausführen). Nun kontrolliert er das Fahrzeug,  steigt mit Hundekot an den Schuhen in unsere "Stube". Aus dem Kleiderschrank fallen ihm Liquids vor die Füsse (hab die nie verseckt) so schnappt er erst meinen großen,  dann Chrigi's Vorrat an Liquids (wir dampfen seit 10 Jahren und nehmen auf unseren Reisen immer alles (auch Ersatzgeräte und Filter) aus der Schweiz mit, weil im Ausland oft nicht erhältlich). 

Zwar scheint er keine Ahnung zu haben und ich versuche zu erklären (Eigenbedarf, aus der Schweiz eingeführt, jetzt wieder raus, Geräte haben kein Nikotin drin - etc.). Interessiert ihn nicht, er holt Hilfe. Nach über einer Stunde sind bis zu 5 Beamte da und telefonieren mit einem Chef. Ich gebe ihnen dazu auch noch Kuli, Papier und Sack zur Hilfe bei der Zusammenstellung auf seiner Hand....
 (Foto im Stress aus dem Versteck geschossen, der eine dampft selber, verboten ist es nicht). 

Dann Strafbefehl. Sie beschlagnahmen 90% unserer Ware (Wert ca. 600 CHF, auch Ersatzgeräte und Filter, tragen sie in UNSEREM Sack weg) und ich kriege eine Busse von 1800 Dinar. (= 540 Euro, weil nicht deklariert bei der Einfuhr).

 Dass man Liquids nirgendwo auf einer öffentlichen Deklarationsliste findet (nach solchen wir uns bei Grenzübertritt richten) interessiert die nicht. Dass Beschlagnahme bei AUSREISE wenig Sinn macht - sehen sie auch nicht. Ich wollte nie Schwarzmarkt betreiben.... hab ich ja auch nicht, sonst würde ich es nicht wieder ausführen.

Unser Schiff geht, kann nicht lange diskutieren, wie in Trance bezahle alles (was gar nicht so einfach ist, man muss dazu an 3 verschiedene Schalter, der am dritten Schalter benutzt meinen Kuli) und rase zurück zur Fähre.

Tunesien ist nichts für uns. Diese ständige Abzockerei (insgesamt bezahlen wir rund 4 tunesische Mindestlöhne) ist auch eine Art Rassismus.

Die Fähre startet erst mit stundenlanger Verspätung, schlafe schlecht. 

"Herzlich willkommen in Palermo: Haben Sie Zigaretten dabei?" Nein ich rauche nicht, dampfe Liquids... 
"Aha....Früchte, Gemüse aus Tunesien sind verboten, haben Sie welches dabei?" Ja, 4 Zitronen und gekochtes Gemüse in der Box - öffne den Kühlschrank,  aber sie steigt nicht mal ein.
"Geht, geniessen sie Sizilien, gute Reise!" 

Landen auf einem Stellplatz beim Stadion der fünftgrössten Stadt Italiens, nebenan ein lauter Rave, Menschen (auch Frauen!) am trinken und feiern - wir geniessen es 😅

03.06.24
Ruhig geschlafen bei angenehmen 18 Grad. Programm besprechen beim Kaffee, müssen einiges retablieren, Cash besorgen und die offenbar schöne Altstadt wollen wir auch sehen.
Anschließend gibt's ne wunderschöne Radtour auf den 360 Meter hohen Hausberg.
Erst spät sind wir zurück. Gehen noch im Vape-Store vorbei und kaufen Liquids. Die Pizza am Abend ist eine der besten...

04.06.24
Freuen uns auf den Einkauf. Wir finden einen Lidl mit verwinkeltem, engem  PP. 

Nach einer längeren Fahrt der schönen Nordküste entlang gegen Westen müssen wir feststellen,  dass der von uns anvisierte Platz mittlerweile verboten ist. Chrigi entdeckt in der Ferne andere WoMo, wir fahren auf Feldwegen hin und der Italiener sagt uns,  dass er hier seit 2 Wochen steht. Super!Der Strand ist auch super,  das Wasser perfekt. Wir sind wieder im Element und suchen uns für morgen eine Wanderung aus. Der Berg im Bild soll begehbar sein. Chrigi ist noch skeptisch,  denn eigentlich sieht man hauptsächlich eine Felswand.
Endlich wieder Chrigi's Küche, feines Nachtessen.

05.06.24
Nach der Gemütlichkeit am Morgen geht es los auf dem Rad. Am Parkeingang angekommen meint die Rangerin, dass der Gipfel gesperrt sei. Nun, denke ich, wir werden es trotzdem versuchen, es beginnt schön, wir steigen schnell an.Bei der Abzweigung stehen dann aber gleich drei Verbotsschilder und ein Wall versperrt den Weg. Janu, dann halt die Tour um den Berg.Zurück geniessen wir unseren super Platz mit rumhängen und baden im erfrischenden Meer. 
06.06.24
Erneut herrliche Nacht, erneut friedliches Zmorgä im Schatten, erneut steht eine Wanderung an. Diesmal auf den Berg vis à vis - (Monaco, 528 MüM) und diesmal ist er auch begehbar. Fahren mit dem Rad 9 Km zum Berg.Einfach nur herrlich und unglaublich steil, Erinnerungen an die Lofoten werden wach.
Am Nachmittag lesen, die Schweinerei der Jugendlichen (Check-in Tunis) weg putzen (dieser Koffeinzuckersaft hat sich "eingebrennt") und wieder genießen. 
Es geht uns wieder richtig gut.

07.06.24
Es hupt draussen um 9 Uhr und ich spute mich, der Bäcker wartet nicht lange und heute will ich ein frisches Gipfeli. Günstig ists nicht, aber fein und praktisch. Geniessen es drinnen,  zu faul um rauszustuhlen...
Irgendwie sind wir immer noch bedürftig und wollen auch heute wandern,  auf den "verbotenen" Monte Cofano - 657 MüM.
Wieder erklärt uns die Frau am Eingang,  dass es streng verboten sei, dort hinauf zu kraxeln. Auch diverse Verbotsschilder halten uns diesmal nicht davon ab. Sicht auf Monte Monaco ...
Zufrieden geniessen wir unseren herrlichen Platz,  obwohl jemand  vor uns parkt. Da es immer wärmer wird getraut sich heute auch Chrigi ins Wasser.
Freitag Abend,  es trudeln immer mehr Familien ein, mit der Ruhe ists vorbei- ein Vater hat Boom-Box dabei, seine Passion: DJ

08.06.24
Fahren zeitig los ins Naturschutzgebiet Zingaro. Sollte einst mal mit einer Autobahn überbaut werden, heute kostet es hier zu wandern 10 Euro (für beide) und es lohnt sich. Wandern 15 Kilometer auf coupiertem Weg der steilen Küste entlang. Besuchen 5 kleine Museen und eine riesige Grotte, in der Menschen vor 12000 Jahre gelebt haben. Den 30 Grad trotzen wir, in dem wir immer wieder im Meer baden (was aber ständige Auf- und Abstiege benötigt)
Erst gegen 19 Uhr fahren wir zurück auf einen anderen Platz, etwas vom Meer entfernt, brauchen keinen DJ mehr.

09.06.24
Tief geschlafen. Erst der Bäcker um 08.30 weckt mich und um 09.30 kommt auch noch der Güselwagen vorbei. Was für ein Service auf einem gratis Platz.
Wir fahren 180 Km auf einen Campingplatz - v.a. zum Wasser auffüllen. Schöne Landschaften und sobald man einige Km vom Meer weg ist, werden es 36⁰. Nach langer Suche habe ich mich endlich für den besten Platz entschieden, rangiert, Keile drunter getan etc. als sich eine 4 Köpfige Familie 2 Meter vor unseren Bettluken installiert, wo gar kein Platz eingeplant ist.  Ich fahre weg, dann lieber der ausgesprochen redsame Schaffhauser, der immer Sonntags um 16.16 mit seinem Freund telefoniert (darum hab ich Zeit zu schreiben).

Feine Pizza zum Znacht und warme Nacht, erst ab Mitternacht wirds erträglich.

10.06.24
Kaffee mit dem Schaffhauser, der eigentlich Zürcher ist und nur eine SH Nummer hat, weil günstiger. Er erzählt von Marokko und da müssen wir wohl auch mal hin.
Nachher besuchen wir das interessante Tal der Tempel.
Legen das Programm für die nächsten Tage fest und faulenzen wieder am Pool.
Nach dem Znacht noch eine Runde mit dem Rad.

11.06.24
Zwei Isländer mit einer riesigen Antenne sitzen den ganzen Tag bei Hitze im Auto und starren auf 2 Bildschirme. Um unseren abenteuerlichen Vermutungen Abhilfe zu schaffen gehe ich hin und frage. Er sendet dauernd ein Kurwellen-Signal und wartet bis er von irgendwoher eine AW kriegt- hat er 100 Antworten,  fährt er weiter. Es sei ein Hobby...
Wir gehen erst mal einkaufen und wollen anschließend zum zweithöchsten Monte Siziliens fahren, dem Carbonara. Die Strassen sind himmeltraurig, von einer Kurve zur nächsten wirds endlich kühler.... Der erste Platz will uns nicht recht gefallen, der zweite hat immerhin Schatten bei 24⁰ (wir sind auf 1620 MüM. Zwischendurch hatten wir 37⁰) und liegt direkt am Wanderweg. Nach dem Znacht noch ne kurze Runde an die Aussichtskante.
12.06.24
Kurzes Gewitter in der Nacht beunruhigt uns, wir wollen auf den Gipfel. Bis 12 Uhr soll es trocken sein, stehen früh auf. Der Nebel zieht hoch.Sehen viele Rehe und es tut uns Leid, dass wir deren Ruhe stören.Um 9 sind wir schon oben und gönnen uns nur eine kurze PauseWir fahren 1000 Höhenmeter runter nach Gratteri. Jetzt sind wir logischerweise genau in dem Nebel,  den wir von oben gesehen haben.  Kurz hadern wir, finden uns dann damit ab und machen eine zweite Wanderung zu den Grotten.Klitschnass besuchen wir noch die menschenleere Altstadt.Und versöhnen uns mit dem Platz 13.06.24
Es regnet immer wieder und es ist schwül. Wir verzichten auf Wanderung (eine schöne mit 3 Gipfel hätte ich geplant) und fahren auf einen Campingplatz in Cefalù. Der vorderste Platz ist noch frei und der Campingwart meint, ich solle mich dahinquetschen. Zum Missfallen der Zweitvordersten... Chrigi nutzt die Gelegenheit...
Das Radeln in die Altstadt hat zuerst viel Verkehr. Wir buckeln die Räder an die Küste runter und finden einen schönen Weg.Zurück geniessen wir den super Platz.
14.06.24
Wir nehmen uns etwas mehr Zeit und die Sonne steht hoch, als wir losfahren. Wir wollen auf den Hausberg wandern. Leider hats viele ungeübte Leute und die Wanderung kostet 10 Euro Eintritt. Der Gipfel ist auch nicht das Wunder und nur dank Komoot finden wir noch einen verwachsenen Weg dem Felsen entlang - der ist super.Zum Duschen zurück auf den Campingplatz und mit dem lahmen Bus erneut in die Altstadt.  Dort gibt's ein Pizza Festival (man merkt,  dass sie es zum erstenmal machen, wir sind enttäuscht)
Mit einem Deutschen Nachbarn sehe ich mir das EM-Eröffnungsspiel an - er ist sehr happy...

15.06.24
Fahren mit dem Rad schnell von der Hauptstrasse weg, und es wird steil...Aber es lohnt sichSind um 13.30 zurück,  gerade rechtzeitig um es bitzeli öppis ässe, duschen, und sich für das Schweizer EM-Spiel gegen Ungarn einzurichten, was sich lohnt. Danach wissen wir nicht so recht, wie lange wir noch auf Sizilien bleiben wollen.

16.06.24
Ob wir eine Fähre zurück nach Genua nehmen, oder ob wir auf dem Landweg den Stiefel hoch fahren wissen wir immer noch nicht. Aber morgen geht's Richtung Etna und heute (bedeckt) schalten wir einen Hängertag ein. 







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