Sonntag, 14. Mai 2023

05.05.23 - 16.05.23


05.05.23

Auf einer gemütlichen Fahrt auf schönen, neuen Autobahnen fahren wir nach Turda. Ein hübscher, privater Camping erwartet uns. Zwar sind die Facilitäten eher erbärmlich, die Gastgeber aber umso herzlicher. Steigen kurz aufs Rad, erkunden die Umgebung und stellen fest, keine Hunde!

Am Abend sitzen alle Gäste beisammen und wir grillieren gemeinsam. (Leider) beginnt einer damit, eine Runde für alle an den Tisch zu bringen und so müssen alle nachziehen... 

06.05.23

Seit bald 600 Jahren wird hier Salz abgebaut und die Minen wurden in eine Art Freizeitpark umgestaltet. Auf einem Besuch lassen wir uns von deren Grösse beeindrucken. In der grössten Höhle hätte gar der Prime-Tower Platz. 

In den Minen (da Samstag) hats viele Menschen bei frischen Temperaturen (12 Grad). Am Nachmittag gehen wir noch an den Markt und decken uns mit Gemüse und Fleisch ein, da noch einmal Grillabend angesagt worden ist.  
Es wird wieder spät.
07.05.23

Die nahe gelegene Klus wollen wir noch erwandern und fahren hin. Leider schlägt da Wetter früher als erwartet um und es reicht nur noch für einen kurzen Spaziergang.
So fahren wir halt früher als geplant nach Sighisoara und parken direkt in der Innenstadt. Der freundliche Mann vom Tourismusbüro erklärt uns den idealen Spaziergang durch das UNESCO Weltkulturerbe.
Nach einem gemütlichen Abend in einem rumänischen Restaurant kommen wir eher später zum Oman zurück. Chrigi findet, dass der Reifen ein wenig platt sei - tatsächlich. Kein Problem, haben wir doch erst einen Kompressor gekauft - der funktioniert zwar, leider jedoch ist das Ventil defekt... So schlafen wir direkt in der Innenstadt und haben ein mulmiges Gefühl vor dem nächsten Tag. 

08.05.23

Nach Mitternacht stehe ich noch einmal auf, um zu kontrollieren, ob noch etwas Luft im Reifen ist. Solche Sachen machen mir immer mehr Sorgen als nötig. Endlich schlafe auch ich mal ein (Chrigi döst schon lange) und um 6 bereits erwache ich wieder. Zum Glück ist der Reifen noch fahrbar und wir machen uns auf den Weg zum Garagisten. Bereits um 7 sind wir dort, aber er öffnet erst um 8 Uhr. Super, kommt er dann eine halbe Stunde früher und flickt das Teil gleich am Strassenrand einer vierspurigen Hauptachse. Mit meinem Kaffee in der Hand stelle ich mich so hin, dass er (meist kniend) nicht überfahren wird. 
Bereits 20 Minuten später sind wir wieder ready. Kosten: 14 Franken - also ein Zwanziger inkl. Trinkgeld :) - er freut sich und wir uns auch.

Glücklich und zufrieden machen wir uns auf den Weg nach Deutsch-Weisskirch, ein weiteres UNESCO Weltkulturerbe. 
Wir finden einen wunderschönen Stellplatz, den wir nur Dank 4x4 erreichen - stehen völlig alleine auf der Krete und schauen auf das Dorf. Trotz Regen freuen wir uns und Chrigi ist bereits am kochen, als ein netter Mann im Regen zu uns stapft, an die Tür klopft und frägt, was wir hier tun, das sei sein Land. Völlig perplex entschuldigen wir uns (es gab nirgends ein Tor oder ein Verbotsschild, ist uns echt noch nie passiert) und versprechen sofort zu gehen. Er meint jedoch, wir dürfen hier stehen bleiben, auch Geld will er keines. Er habe dieses Land einfach gekauft, damit es frei bleibe und wir seien ja nett. Danke!

09.05.23 

Nicht dass wir die ersten wären, die hier hochgefahren sind (da oben gibts noch ein Friedhof), aber der ganze Regen hat das Land dermassen aufgeweicht, dass wir eher runterschliddern als fahren, Chrigi hat Angst und steigt aus...
Noch einmal besuchen wir das Dorf - etwa wie Ballenberg, nur dass hier noch echt Menschen leben und arbeiten. Prinz Charlie hat hier ein Hotel - unauffällig.

Nachher fahren wir weiter durch Transsilvanien nach Brasov. Eine geschichtsträchtige Stadt mit rund 260'000 Einwohner. Eine wunderschöne Altstadt. Schon vor 5 Jahren waren wir mit Sebi hier und es hat uns damals schon gefallen. 

Zum Schlafen fahren wir nach Honigberg und parken im eingemauerten Garten des Priesters. Ist noch lustig im Büro des Pfarrers das Unterkunftsformular zu unterschreiben (das erste Mal, das wir sowas zeichnen mussten (inkl. allen Angaben wie im Hotel), wohl der erste, wirklich offizielle Camping...).


10.05.23

Honigberg ist ebenfalls eine ehemals deutsche Siedlung mit einer schönen Burg, die offenbar nur schwer eingenommen werden konnte. 

Nach einer interessanten Besichtigung steigen wir aufs Rad und fahren zum nahen Hügel, ein Naturschutzgebiet. Nach einigen Erklärungen eines einheimischen Motocrossfahrers (der darf das da offenbar), wandern wir durch den schönen Wald auf den Berg mit Aussicht. Mangels Bären und Hirschen werden wir kurzzeitig zu Botaniker.
In der zweiten Nacht, müssen wir im Hinterhof parken,  da eine große Reisegruppe gekommen ist.  Wir beobachten die noch gerne und wissen,  dass wir da nicht dabei sein wollen. 

11.05.23 

Der Burgmeister will nichts für die zweite Nacht und so spenden wir was der Kirche.

Genug gesehen gehts weiter nach Sinaia, einem Bergferienort mitten in den Karpaten. Wir fahren bis auf 1400 MüM hoch und werden zuerst einmal begrüsst von einem Fuchs - ein guter Start, hoffen wir doch, hier evt. Bären zu sehen. 

Nach dem Mittagessen wandern wir los auf über 2000 MüM, mitten in den Schnee. Es ist bitterkalt und windig. Etwas mulmig ist es uns schon im Wissen, dass hier Bärengebiet ist - aber wir sehen keinen. 
Für den Abstieg nehmen wir dann die alte lottrige Seilbahn. Da wir kein Ticket haben, suchen wir nach Ende noch die Kasse auf. Die Kassafrau versteht uns aus drei Gründen nicht: 1. das wir da hinaufgestiegen sind und nur runterfahren, 2. es hat Schnee oben (!) und drittens, dass wir jetzt noch ein Ticket für die Talfahrt nachlösen. Macht offenbar niemand freiwillig. 
Ein heisser Wein in einer Touristenabzocke (hat echt noch viele Gäste hier) wärmt uns wieder etwas auf. Wir laufen den Rest zurück zum sicheren WoMo und hoffen auf Bären in den Abendstunden - leider vergeblich. Dafür kommen etliche andere Fahrzeuge- schauen bei laufendem Motor die Umgebung an und fahren wieder. Auch der Unrat rundherum ist beträchtlich. Verstehen beides nicht.


12.05.23 

Fahren den ganzen Berg auf einer abenteuerlichen Strasse wieder runter, anschliessend gehts sehr gemütlich nach Bukarest.

Von Bukarest haben wir beiden nicht so viel erwartet. Viele Strassenhunde, alles verlottert, teuer, dreckig etc. haben uns etliche prophezeit. 

Vor allem wollten wir aber den Palast sehen, auch im Wissen darum, wie dieser in den 80ern unter menschenverachtenden Bedingungen erbaut wurde. Ceauscescu hat damals viele Menschen enteignet, geknechtet und gefoltert, damit er sich diesen Palast und die dazugehörenden Alleen und Brunnen bauen konnte. Bewohnen durfte er ihn dann nicht.

Er ist tatsächlich beeindruckend und riesig. Mehr aber noch waren wir positiv von Bukarest überrascht. Eine schöne, friedliche und saubere Stadt. Vor allem auch die Altstadt. Vielleicht haben wir uns aber auch ganz einfach schon sehr an Rumänien gewöhnt. 
Wir schlafen im Industriegebiet bei einem Wohnmobilhändler. Der bietet einen sicheren Stellplatz am Stadtrand nahe bei der Bushaltestelle. Der öV ist simpel - einfach einsteigen, NFC Kreditkarte an den Bezahlautomaten halten und fertig (60 Rp. eine Fahrt in die Innenstadt - 40 Minuten, jede Viertelstunde kommt ein Bus). 

13.05.23

Auf dem Weg ins Delta machen wir Halt an der Donau. Von der Autobahn weg gehts auf einem holprigen Feldweg dem Ufer entlang. Man darf hier überall stehen und es ist sehr schön. Ausser die vielen Hunde könnten stören, aber die sind sehr ängstlich und so habe ich sie im Griff (vor allem ein männliches Machtwort wirkt Wunder - sorry Chrigi :)
14.05.23

Was für eine Idylle. Wir beschliessen, noch einen Tag hier zu bleiben und einfach nur zu faulenzen. Lesen und beobachten das Geschehen auf der Donau, auf der Brücke und in den Tümpel rundherum. 


Was mich auch noch freut: Seit Tagen sind wir nie mehr an einer Steckdose gewesen. Wir leben (bis auf den Diesel fürs Fahren) völlig autark. Am Nachmittag ist die 2 Kwh Batterie wieder voll, das reicht wieder fürs Kochen und alles andere. 

Betrieb auf den Fluss und unser angefütterte Wachhund. 
Gerade jetzt quacken tausendfach die Frösche - die Störche haben also weiterhin genug zu fressen und ich geh jetzt unter die Dusche...

15./16.05.23

Zum Geburtstag wünschte sich Chrigi eine Bootstour im Donaudelta. Also fahren wir lange auf abgelegenen Straßen Überland nahe an die ukrainische Grenze ins Delta.

Das ganze begann mäßig, in diesem Kaff gibt's wirklich nicht viel zu tun, der Fisch war schlecht, der Camping eng, aber sauber...

Um halb 5 standen wir auf - der früheste Vogel fängt den Fisch.  Wir waren alleine unterwegs. 

Gegen Ende der Tour am Mittag  kamen uns dann viele weitere Boote entgegen - ihr Pech. 

Interessant war auch der Besuch des allerletzten Dorfes im Sand. In den 80ern wurde hier eine Glasfabrik gebaut inkl. allen Wohnhäusern - wurde nie in Betrieb genommen und ist heute eine Brache.



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